Zwei Judo Koryphäen verabschieden sich in den „Trainer“-Ruhestand
Nach ununterbrochenen 45 Jahren als Judotrainer verabschieden sich Willi Seisenberger und Reinhold „Burl“ Wimmer von der Matte. Die aktuelle U10/U12 Donnerstagsgruppe sowie Abteilungsleiter Michael Grassl bedankten sich im Namen einer schier endlosen Reihe von Judoka bei den beiden für die unzähligen Stunden, die sie auf der Judomatte verbracht haben. Ebenso sprach TSV-Vorstand und neuer Donnerstagstrainer Alexander Hauf den beiden seine höchste Anerkennung und tiefsten Dank für deren Lebensleistung aus.
Die Mattenfläche auf der Willi Seisenberger und Reinhold Wimmer standen, hat sich im Laufe der Jahre immer wieder gewandelt. Sei es von den anfänglich sicherlich viel zu harten Kokosmatten im heutigen TSV-Schachraum, über die immer wieder von neuem aufzubauende Mattenfläche in der TSV-Turnhalle bis hin zum heutigen Dojo. Im Laufe der Jahrzehnte kamen auch immer wieder neue Kinder, Jugendliche und Erwachsene in den Genuss von den beiden Judomeistern trainiert zu werden. Willi und Reinhold leben und lehrten nach dem technischen und moralischen Prinzip des Judo: „Bestmöglicher Einsatz von Körper und Geist“ sowie „Gegenseitiges Helfen zu beiderseitigem Wohlergehen“. So kann fast jeder Mainburger Judoka seine ganz eigenen Geschichten und Anekdoten aus vergangenen Tagen erzählen.
Derart hochkarätige und erfahrene Judokompetenz lässt die Abteilung natürlich nur ungern ziehen. Aber letztlich ist die Entscheidung der beiden nicht von heute auf morgen gefallen. Vor einigen Jahren hatten beide schon ihren Rückzug angekündigt. Und wie so oft im Leben verstreichen die guten Dinge immer schneller als erwünscht. Am 13. September 2018 war es dann soweit. Beide traten ein letztes Mal vor „ihre“ Kinder, nahmen Abschied und übergaben die Gruppe dem neuen Trainerteam Alexander Hauf und Daniel Golob.
Die Judoka des TSV Mainburg bedanken sich aus tiefstem Herzen für 45 Jahre Trainertätigkeit und wünschen beiden lebenslange Gesundheit in der Einheit von Körper und Geist.
Die Judoka feierten am 4. August 2018 ihren Saisonabschluss mit einem Beachvolleyballturnier und anschließendem Sommerfest. Bei Temperaturen von 33 Grad im Schatten und einigen Grädchen heißer auf dem Spielfeld wurde das traditionelle Beachvolleyballturnier im Stadion am Freibad ausgetragen. Vier Mannschaften mit einem bunten Teilnehmerfeld forderten sich gegenseitig zu Höchstleistungen heraus. Nachdem die Begegnungen der Mannschaften jeder gegen jeden ausgetragen waren, stand die Mannschaft mit Mike, Marcel und Charles als Sieger fest. Mit dem aufgestellten Pavillon und viel Trinken war die Hitze einigermaßen erträglich.
Beim anschließenden Grillabend in gemütlicher Runde bedankte sich Abteilungsleiter Michael Graßl bei allen Kämpfern, die in der Bayern- und Bezirksliga auf der Matte standen. Ferner galt sein Dank dem Grillmeister Franz Thalmeier, der einen leckeren Rollbraten gezaubert hatte und den Salatspendern, die für das leibliche Wohl der Anwesenden sorgten, ebenso allen für ihren steten Einsatz in der vergangenen Saison.
54 Mitglieder der Judoabteilung des TSV starteten am 1. Mai vom Dojo aus bei herrlichem Wetter zu ihrer traditionellen Maiwanderung. Der Weg führte sie an der Abens entlang zum Flugplatz der Modellflieger Ikarus. Nach der eingelegten Rast am Flugplatz ging es dann weiter durch den Wald über die Theresienhütte zum Ziegler-Biergarten. Dort wurde dann Brotzeit gemacht. Unterwegs war man ca. 2,5 Stunden, bevor man den Heimweg antrat. Müde, aber glücklich erreichte man im Laufe des Nachmittags wieder das Dojo.
In der vergangenen Woche fand eine Braun- und Blaugurtprüfung statt, an der fünf Mainburger Judoka teilnahmen. Betreut wurden sie bei der Gürtelprüfung von Franz Thalmeier, vorbereitet von Mustafa Ilhan und Karl Hösl. Das anspruchsvolle Prüfungsprogamm bestand beim Braungurt aus fünf Wurftechniken , wobei drei dieser Techniken aus jeweils zwei verschiedenen sinnvollen Ausgangssituationen zu machen waren. In der Bodentechnik waren je zwei Festhaltegriffe und Würgetechniken gefordert. Ferner waren in der Anwendungsaufgabe aus unterschiedlichen Standardsituationen oder Ausgangspositionen Sankaku (Dreiecks-Hebel, Würge- oder Haltsgriffe) zu zeigen. Zwei Übergänge vom Stand zum Boden mit einer Würgetechnik nach einem missglückten Angriff des Gegners mit einer Wurftechnik waren ebenfalls vorzuführen. Als i-Tüpfelchen der Braungurt-Prüfung war aus der Nage-no-Kata die 1. Gruppe Te-waza (Handtechniken) zu absolvieren. Die Kata ist eine präzise verabredete Ausführung der Wurftechniken, die jeweils auf beiden Seiten auszuführen ist. Dabei wird ganz besonders das Timing, die Abstimmung und Kooperation und die Präzision der Ausführung bewertet. Zum Schluss standen noch mehrere Randori mit unterschiedlichen Partnern auf der Programm. Randori auf der Stufe des Braungurts sollte ein freies, spielerisches Üben mit „Kampfcharakter“ sein, das alle Möglichkeiten des Judos beinhalteten kann. Angriffs- und Verteidigungsverhalten kann dabei durchaus auch misslingen.
Nicht weniger umfangreich ist das Programm der Blaugurt-Prüfung. Diese besteht aus vier verschiedenen Wurftechniken, wobei drei davon aus jeweils zwei verschiedenen Situationen auszuführen sind. Ebenfalls sind vier verschiedene Würgetechniken aus unterschiedlichen Ausgangssituationen anzuwenden. Aus der Nage-no-Kata ist die 3. Gruppe Ashi-waza (Fußtechniken) vorzuführen. Auch ist im Standrandori gefordert, dass Wurftechniken gegen einen Partner, der eine extreme Haltung und/ oder eine extreme Auslage einnimmt, situativ und angemessen ausgeführt werden. Ein Bodenrandori rundet die Prüfungsforderungen ab.
Die Prüfung zum Braungurt legten ab: Jannick Jäckel, Daniel Golob, Laura Zeilmaier, zum Blaugurt: Lukas und Xaver Eberhagen. Zum neuen Gürtel die besten Glückwünsche.